Deine Karriere

Ich bereite mich am Computer vor, indem ich mir die Aufgaben und Bedürfnisse meiner Bewohner anschaue. Anschliessend plane ich den Verlauf des Morgens und teile meine Prioritäten ein. Meine Berufsbildnerin prüft die Planung und wenn sie sinnvoll ist, lege ich los.🙂

Zunächst besuchen meine Berufsbildnerin und ich gemeinsam eine Bewohnerin, die einen Schlaganfall erlitten hat. Sie braucht Hilfe und ist zudem ziemlich schwer. Wir waschen sie gemeinsam im Bett, bevor ich sie dann mithilfe der Kinästhetik-Technik, die wir in der Schule gelernt haben, in den Rollstuhl bringe. Diese Technik erleichtert Pflegepersonen das Heben und Bewegen von Personen, ohne dass der Rücken belastet wird. In der Praxis stellt sich heraus, dass es im Vergleich zur Übung in der Schule anspruchsvoller ist, da die Bewohner manchmal nicht so kooperieren können. Die Berufsbildnerin konnte mir einige Tipps gegeben, wie ich die schwere Bewohnerin alleine aus dem Bett in den Rollstuhl setzen kann, auch wenn sie nicht selbst mithilft. Dann lief es😊.

Ich bringe die Bewohnerin zum Frühstück und reiche ihr das Essen. Da sie sich schnell verschlucken könnte muss ich darauf achten, dass sie nicht zu schnell isst und ich darf sie nicht alleine zu lassen. Währenddessen geht meine Berufsbildnerin zu einem anderen Bewohner, für den ich verantwortlich bin.

Ich helfe noch einem Bewohner beim Duschen und Ankleiden. Obwohl er eigentlich alles selber machen kann, ist er in der Dusche aufgrund seiner ungewöhnlichen Art zu gehen unsicher. Daher muss ich aufpassen, dass er nicht ausrutscht.

In der Frühstückspause trete ich gemeinsam mit meiner engagierten Berufsbildnerin in Kontakt😃. Sie nimmt sich viel Zeit für mich, auch während ihrer Pause, um mit mir alles ausführlich zu besprechen und sicherzustellen, dass ich die wichtigen Aspekte gut verstehe. Mit ihrer Unterstützung bin ich mir sicher, dass ich meine Prüfungen erfolgreich abschliessen werde👍🏼.

Kurzes Team-Meeting im Stationsbüro, bei dem geschaut wird, welche Aufgaben noch ausstehend hat, wer Unterstützung benötigt und wie der weitere Tagesverlauf geplant wird.

Zusammen mit meiner Berufsbildnerin bringe ich die Bewohnerin, die ich heute Morgen betreut habe, zurück ins Bett. Da sie im Rollstuhl schläft und es sicherer ist, verwenden wir dieses Mal den elektrischen Patientenheber. Allerdings bedeutet dies auch, dass ich nochmal umplanen muss. Zum Mittagessen um 11:45 Uhr kann sie nicht schon wieder aufstehen, da sie viel Erholungszeit benötigt und sie müde wäre. Ich bespreche mit ihr, dass wir ihr Mittagessen auf später verschieben, damit sie an den Nachmittagsbeschäftigungen, die sie so toll findet, teilnehmen kann.

Ich begleite eine Bewohnerin ins Spital. Sie hat dort eine Untersuchung und muss über Nacht bleiben. Da sie im Rollstuhl ist, kann sie nicht allein fahren. Die Tagesverantwortliche gibt mir alle Unterlagen, die ich mitnehmen muss. Wir fahren mit dem Rollstuhltaxi. Ich ziehe mich noch kurz um, da ich hinterher mit dem Bus zurückfahre und das nicht unbedingt in Arbeitskleidung machen möchte😅. Die Bewohnerin ist etwas ängstlich, aber auf dem Weg kann ich sie beruhigen. Dort angekommen, informiere ich die Pflegeperson vom Spital noch über das Wichtigste zu der Bewohnerin, welche Unterstützung sie von uns bekommt usw. Danach mache ich mich wieder auf den Rückweg.

Wieder in Arbeitskleidung, notiere ich meine Beobachtungen und Aktivitäten der Bewohner, die ich am Morgen betreut habe, im Computer in deren Dossiers.

Wir haben mehrere Bewohner, die an Diabetes leiden, und einmal pro Woche müssen ihre Blutzuckerwerte überprüft werden. Hierfür führe ich ein Blutzuckertagesprofil durch und messe vor jeder Mahlzeit den Blutzuckerspiegel. Dies geschieht, indem ich einen Tropfen Blut aus dem Finger entnehme und mit einem kleinen Gerät messe. Sollten die Werte zu hoch oder zu niedrig sein, teile ich dies der Tagesverantwortung mit. Werte, die innerhalb des normalen Bereichs liegen, trage ich ins Blutzuckerbuch der jeweiligen Bewohner ein.

Es ist für die Bewohnenden Zeit zum Mittagessen. Einige essen nicht im Speisesaal, sondern auf der Abteilung, weil sie Hilfe benötigen. Hier helfe ich mit zwei anderen Kollegen. Danach mache ich Mittagspause und gönne mir ein Menu in der Kantine inklusive Dessert😍.

Grosser Rapport von Früh- zu Spätschicht. Spät- und Frühdienst befinden sich nun zusammen im Stationsbüro und wir sind «plötzlich» sehr viele (merkt man auch an der Lautstärke 😉).

Nachmittags kommt noch der Arzt. Ich bin, gemeinsam mit einer Diplomierten, die zentrale Ansprechperson für zwei Bewohner. Da wir sie gut kennen, werden wir auch bei Fragen des Arztes oder des Teams einbezogen. Dem einen Bewohner geht es nicht so gut, also begleite ich den Arzt und gebe ihm einen Überblick über den aktuellen Zustand. Er gibt immer wieder Schmerzen an und die Schmerzmedikamente wurden vor einer Woche erhöht. Der Arzt möchte von mir wissen, welchen Eindruck ich vom Bewohner habe. Bei einem anderen Bewohner ist ein kleiner, medizinischer Eingriff nötig und ich darf den Arzt unterstützen. Das ist superspannend🤩! Der Arzt erklärt mir alles und ich kann dabei viel lernen.

Die Medikamente des einen Bewohners wurden nochmal angepasst, im Computer aktualisiere ich die Medikationsliste. Dann passe ich die schon gerichteten Medikamente an, damit sie ab heute Abend die neuen bekommen.

Ich mache noch einen Tagesrückblick mit meiner Berufsbildnerin. Sie ist eine grossartige Frau und dafür verantwortlich, dass ich meine berufliche Entwicklung fortsetzen und gleichzeitig nicht mit zu vielen neuen Herausforderungen überfordert werde😊.

Feierabend, family time und die Abendsonne geniessen🤩.